Freitag, 18. November 2011

Kleiderbügel fürs Puppenschränkchen

Prolog und Planung:
Nachdem ich zu Weihnachten meiner kleinen Nichte ein Puppenschränkchen gebaut hatte, kam meine Schwester auf die Idee in passender Größe kleine Kleiderbügel zu bauen.

Da meine Schwester aber noch einen kleinen Bub mit etwas über einem Jahr hat war klar, dass ich keine scharfen oder spitzen Ecken und Kanten konstruieren durfte. Also verzichtet ich gänzlich auf Metall.

Der Bau:
Ich zeichnete mir eine Schablone auf und übertrug diese auf einen etwas festeren Karton. Dann wurden die Umrisse auf eine ca. 6mm starke Platte übertragen.


Mein Plan bestand darin mit einer ausgeliehenen Dekupiersäge die Bügel erst grob voneinander zu trennen und schließlich fein nach zu sägen. Ersteres gelang recht gut, letzteres leider nicht. So wollte es mir nicht gelingen einen sauberen Schnitt an der Markierung zu setzen.


Also habe ich das Gröbste weg gesägt um es später feiner nach zu bearbeiten. Die provisorisch befestigte Absaugung war sehr nützlich um die Sicht frei zu halten.


Hier sieht man das erste Ergebnis - noch nicht schön, aber die Form lässt sich schon mal gut erkennen.


Rechtzeitig vor Beginn des Projekts hatte ich mir Schleifzylinder bei hmdif.de bestellt. Mit dem größten Zylinder begann ich die die gröbsten Ecken und Kannten weg zu schleifen. Die L-förmige beschichtete Spanplatte war sehr nützlich um die kleinen Bügel besser führen zu können und mehr Fläche des Zylinders ausnutzen zu können.


Nach dem größten Zylinder verwendete ich den schmälsten, um weiter in die Rundungen zu gelangen. Und schon wieder einen kleinen Schritt weiter.


Da die Kleiderstange gerade mal 14mm stark ist musste ich also noch weiter die Rundungen ausarbeiten. Ich spannte einen geliehenen Proxxon-Handschleifer in die Vorderzange meiner Hobelbank und baute wieder eine Auflage dazu. So konnte ich nun perfekt alle Rundungen ausarbeiten.


An dem ein oder anderen Bügel arbeitete ich noch mit einer Feile nach.


Nun musste ich ja schließlich austesten, ob die Bügel passend geformt sind. Gut, dass ich noch ein kleines Stück 14mm starkes Teil von der damals verwendeten Stange an meiner Werkzeugwand als Halterung habe.
Passt perfekt!


Nun habe ich noch mit Bandschleifer, dem Proxxon-Handschleifer und normalen Schleifpapier die Kanten gebrochen - meine kleine Nichte soll sich ja schließlich nicht verletzen. Zufrieden beendete ich den den Abend.


Nächster Tag:
Es stand also die Überlegung an, wie ich die Oberfäche weiter behandeln sollte. Wachsen wäre zwar in Ordnung gewesen, doch hätte es so keinen Schutz vor kleinen Splittern gegeben.
Also entschied ich mich nach kurzer Beratung durch meinen Bekannten für Lack - genauer gesagt Bootslack. Die Argumente waren für mich einleuchtend:
Die Oberfläche ist versiegelt und somit der gewünschte Schutz vor Splittern gewährleistet. Bootslack deswegen, da er wasser-und abriebfest ist und somit sich auch nicht ablöst wenn mal einer der kleinen einen Bügel in den Mund nimmt.
Der Lack wurde etwas verdünnt und aufgetragen. Nach ca. einer Stunde war der erste Durchgang so weit getrocknet, dass ich die zweite Schicht auftragen konnte. Dazwischen wurde mit 150er Schleifpapier vorsichtig zwischengeschliffen.
Am nächsten Tag war der Lack gut durchgehärtet und musste nur noch mit einem weichen Stoff nachgerieben werden. Die Oberfläche war zwar nicht ganz gleichmäßig, da an zwei drei Bügeln sich Nasen gebildet hatten. Im Großen und Ganzen bin ich aber recht zufrieden.


Fazit und Was es zu lernen gab:
  • Die Herstellung war letztlich relativ einfach
  • Die Oberflächenbehandlung war nicht sonderlich schwierig muss aber zwingend perfektioniert werden. Man kann hier viel Arbeit durch einen unachtsamen Pinselstirch zu Nichte machen. Also üben, üben, üben.
  • Ein kleiner Handschleifer wie diesen hier von Proxxon oder ein Dremel ist ein nicht zu unterschätzendes und nützliches Gerät ;o)

Meine Schwester war sehr begeistert und was noch viel wichtiger war, meine kleine Nichte auch. Ich musste - nein ich durfte mit ihr gleich die Kleidchen aufhängen.
Schock schwere Not, viel zu viele Kleider - das kann ja noch was geben.

Ich hoffe Ihre hattet wieder Spaß beim lesen.

Schöne Grüße

Euer

Martin :o)

3 Kommentare:

  1. Hallo Martin,

    ich Suche auch noch Schleifwalzen.
    Wie bist du mit deine zufrieden?

    Gruß Chris

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  2. Hallo Chris,

    erst mal muss ich mich entschuldigen, dass ich erst jetzt antworte.
    Ich hatte die Schleifwalzen bisher nur bei diesem Projekt im Einsatz und bin recht zufrieden. In den Bohständere einspannen und losschleifen. Das Ergebnis war i.O. und auch kein ratern an der "Naht".

    Habe aber auch noch kein Schleifpapier gewechselt oder etwas umgebaut. Es ist ein recht einfacher Klemmmechanismus für die Halterung des Schleifpapiers.

    Leider kann ich noch nicht mehr dazu schreiben, hoffe aber trotzdem weitergeholfen zu haben.

    Schönen Gruß

    Martin :o)

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