Freitag, 20. Juli 2012

French Cleats - Hängeleisten...

(20.07.12: zwei kleine neue Halterungen und Link zu Ralfs French Cleats)

... Alles in bester Ordnung
Viele Heimwerker machen sich lang und gründlich Gedanken wie und v.a. wo sie ihr Werkzeug lagern bzw. aufhängen können. Man versucht, alles ordentlich und platzsparend anzuordnen. Doch spätestens, wenn auch nur eine neue Anreißnadel, eine extra Feile dazukommt, war vielleicht schon all die Mühe umsonst.
Was kann man also nur tun, um auf lange Sicht flexibel zu bleiben?

Und dann stieß ich irgendwann bei meinen Recherchen auf einen Artikel von American Woodworker, in dem sogenannte "French Cleats" oder auf deutsch "Hängeleisten" vorgestellt werden. Dieses System ist einfach, simpel herzustellen, kostengünstig, stabil und in höchstem Maße flexibel. Außerdem, wie ich mir von einem befreundeten Schreiner versichern ließ, ein traditionell bewährtes System.


Dieser Blogeintrag ist von mir so geplant, dass ich Euch sowohl interessante Links, als auch Vorrichtungen zeigen werde. Da ich aber aus diesem Projekt keine "Hauruck"-Aktion machen möchte, werden immer wieder neue Ideen, Bilder und Links hinzukommen.
Es lohnt sich für Interessierte also immer wieder mal rein zu schauen. Außerdem darf ich all diejenigen, die ähnliche Projekte bereits publiziert haben, "auffordern" bzw. bitten, mir ihre Links zu senden - ich werde diese gerne hier reinstellen, damit möglichst viele davon profitieren können.

Linkliste:
American Woodworker - Hyper-organize your Shop
Dies war für mich die "Keimzelle" des Gedanken. Die Ausführung ist eigentlich nicht die ursprüngliche. Man sieht sehr viele Vorrichtungen, die leicht nachzubauen sind.

Video vom Woodwhisperer
Marc Spagnuolo stellt in einem kurzen Video dieses System vor und zeigt, wie schnell und einfach es einsatzbereit ist.

Bohr- und Frässchrank
Christian hat einen wirklich sehr schönen geschlossenen Schrank gebaut, um seine Bohrer und Fräsköpfe staubfrei aufbewahren zu können und bei Bedarf aus dem Schrank nehmen zu können. Prädikat sehr wertvoll.

BenchMark Woodworking Page
Hier sieht man eine Werkstatt, in der überall dieses System eingesetzt wird.

Arnd´s Lösung auf Woodworking.de
Hier hat Arnd in meinem Lieblingsforum seine Ideen und Durchführungen gepostet. Klickt Euch einfach durch die paar Posts durch und Ihr könnt auch hier sehr schöne und praktische Ausführungen sehen.

WoodWorks by Garry und Teil 2
Auch hier sieht man eine sehr sauber eingerichtete Werksatt mit French Cleats als Ordnungssystem. Hier werden sogar Maschinen mit Hilfe von Hängeleisten an die Wand gehängt.
Im zweiten Link sieht man verschiedenste Vorrichtungen für Handwerkzeuge und ein Halterung für die etwas größeren Maschinen.

French Cleats von Ralf Borneis
Witzige Idee, man kann auch kleinere Ablagen/Tischchen bauen.


Meine French Cleats:
Im Holzhandel suchte ich nach 18mm Multiplexplatten. In der "Restebox" fand ich etwas längere Teile, die ausreichend lang und breit waren und zugleich günstig.
Nachdem ich diese auf gleiche Breite geschnitten hatte, teilte ich diese mittig im 45° Winkel.

Die Leisten wurden vorgebohrt (ca. alle 35 - 40 cm) und vorgesenkt. Letzteres ist nicht ganz unwichtig, da überstehende Schraubenköpfe ein Verschieben der Hängevorrichtungen behindern würde.

Beim Ausrichten der Leisten habe ich durch die vorgebohrten Löcher Stahlstifte gesteckt und einen äußersten eingeschlagen. Dann wurde die Wasserwage aufgelegt und der entgegengesetzte Stahlstift leicht eingeschlagen. Wasserwage weg und die mittigen Stahlstifte auch leicht anklopfen. Die Leiste wieder gerade wegziehen und schon sind alle Punkte für die Bohrungen markiert.
Dübel in die Wand, Schrauben in die Leisten schrauben, so dass sie etwa 7-8mm vorstehen und auf die Dübel stecken. Schrauben anziehen und die Leiste hängt bombenfest an der Wand.


Die erste Befestigung ist eigentlich nicht sonderlich spektakulär. Auf der Rückseite eines Kleinteilemagazins wurde zur Stabilisierung ein Stück OSB-Platte geschraubt und darauf eine Hängeleiste geschraubt.
Bei längeren Teilen ist es wichtig, diese mit gleich starken Leisten oder Klötzchen gegen die Wand abzustützen.


Hier sieht man, wie die Leisten ineinander greifen.


Auch wenn die folgenden Bilder nicht sehr spektakulär sind, so zeigen sie doch die Stärken, nämlich die Flexibilität des Systems.


Brillengarage:
Ein kleines Projekt um meine Brillen aufzubewahren. Die Baupahse ist hier dokumentiert:


Halterung für Äxte:
Hier findet Ihr die Baudokumentation von dieser Halterung.























Halterung mit Haken:

Eine universell einsetzbares Teil ist dieses Klötzchen mit einem einfachen Haken.


 Und schon hab ich die Zeit wieder im Blick.



Halterung für Brechstange:

Auch so ein Teil, das man selten braucht und einem immer wieder im Weg umgeht hat seinen Platz an der Wand gefunden.


Wie man erkennen kann, eignet sich der Halterungsbau hervorragend zur Resteverwertung.



Ich hoffe ich konnte hier einen ersten Eindruck zu der Einfachheit und Flexibilität der French Cleats zeigen.
Demnächst werden weitere folgen.

Bis dahin wünsche ich allen viel Spaß beim Nachbau.

Liebe Grüße

Euer Martin :o)

14 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Hallo Martin,
    vielen Dank für den Post. Da mein Arbeitsplatz räumlich sehr eng gefasst ist, bin ich in der noch andauernden Planungsphase stets auf der Suche nach flexiblen Systemen. Da man mit diesem System auch größere Sachen an die Wand bringen kann, sehe ich hier das für mich ideale System, um meinen Mischbereich (Arbeitsplatz & Carportschuppen) zu gestalten. Danke!
    Gruß
    Kai

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    1. Servus Kai,

      vielen Dank für Deine Zeilen. Freut mich, wenn mein Beitrag Dir weiterhelfen kann und vor allem, dass ich Dein Feedback bekomme.

      Solltest Du einen eigenen Blog haben und die Umsetzung der Hängeleisten einstellen oder mir Bilder schicken wollen, stelle ich diese gerne hier ein.

      Schönen Gruß und viel Erfolg bei der Umsetzung

      Servus

      Martin :o)

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    2. Hallo Martin,
      wenn ich die Arbeit angehe, werde ich sicherlich auf meinem Blog berichten (bei dem Du übrigens Mitglied bist :-))).
      Gruß
      Kai

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  3. Hallo Martin,

    ich habe mich auch für vor kurzem für dieses System in meinem Hobbyraum entschieden. Die Anpassungen sind schier unendlich. Allerdings bewege ich mich mehr im Bereich Basteln/Modellbau und habe daher nicht die Möglichkeit/Fähigkeit die entsprechenden Leisten zuzuschneiden. Speziell den 45° Winkel. Mein Baumarkt macht nur gerade Schnitte und minimum 10cm (reicht für meine Regalkonstruktionen) und beim Schreiner warte ich noch auf Antwort. Die ersten Konstruktionen habe ich mit Fußleisten mit Kabelkanal umgesetzt, finde ich aber nicht Zufriedenstellend. Hast Du vielleicht eine Quelle wo man entsprechende Leisten bekommt? Ich rede hier von ca. 28 lfd. m für den Anfang.

    Grüße Detlef

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    1. Servus Detlef,

      vielen Dank für Deine Antwort.
      Ich kann Dir natürlich keinen Tipp geben wo genau Du Deine 28 Meter Leisten herbekommst, aber vielleicht eine Idee wie mans angehen könnte.

      Die Holzleisten waren beim Holzhändler übrig und ca. 10-15cm breit. Auch wenn Du nicht in den kostengünstigen Genuss kommst, sollte sich der Preis dafür in Grenzen halten. Lass Dir die Leisten beim Holzhändler/Baumarkt einfach schon mal in Streifen schneiden, die machen das meistens ohne oder mit geringem Preisaufschlag.

      Deiner Antwort entnehme ich, dass Du keinen Zugang zu einer Kreissäge im Bekanntenkreis hast. Daher Pack doch einfach die Leisten ins Auto und fahr direkt beim einem Schreiner aufn Hof und frag nach. Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere Meister seinen Azubi die Leisten für Dich auf 45° auftrennen lässt.
      Du weist ja, umsonst ist nur der Tod... wenn Du aber bereit bist hier vielleicht 10/15/20 Euro springen zu lassen, sehe ich kaum einen Grund warum man Dir dann nicht helfen sollte.

      War die Antwort/Idee für Dich hilfreich oder kann ich Dir noch anders weiterhelfen?

      Schönen Gruß

      Servus

      Martin :o)

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    2. Als einfache Alternative für Leute ohne Kreissäge kann ich hier noch das hobeln empfehlen. Ich habe eine Reihe von solchen Befestigungsleisten bei einem Bekannten aus einfachen Massivholzlatten aus dem Baumarkt gefertigt, indem ich einfach mit dem Handhobel (Kunz Nr.4) eine Seite unter 45Grad angehobelt habe. Geht mit einem scharfen Hobel erstaunlich schnell.

      MfG Wolfram

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    3. Toller Hinweis...Danke Wolfram!

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  4. Hallo Martin

    Dein Blog war vor zwei Wochen die Initialzündung, dass ich meine Werkstatt nun mit French Cleats Leisten "ausrüste". Wär ich nicht per Zufall über den Blog gestolpert, hätte ich nun nicht so viel Arbeit ;-)

    Nach etwas Planung sind nun die ersten paar "Test"-Leisten bereit, um an die Wand geschraubt zu werden, und ich bin schon gespannt, wie sich das System bewährt. Die grosse Arbeit gibt es vermutlich dann vor allem für die Werkzeugvorrichtungen, ich habe da bereits ein paar Ideen.

    Vielen Dank für die Inspiration ;-)

    Beste Grüsse
    Ivo

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    1. Servus Ivo,

      diese Schuld nehm ich gern auf mich.
      Bei mir wird gerade im Keller etwas umgebaut. Hätt ich doch nur von Anfang an auf Hängeleisten gesetzt, dann hätt ich jetzt mehr Ordnung und könnte die Sachen schnell umhängen.

      Viel Spaß beim weiterbasteln.

      Schönen Gruß

      Martin :O)

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  5. Toller Post, wirklich sehr kreativ! Ich würde als Alternative für das Aufhängen der Werkzeuge Lochwandhaken vorschlagen. Die gibt es wirklich preiswert im Gerso-Shop und ich finde sie persönlich ästhetisch einfach ansprechender.

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    1. Hi JD,
      Wie ich bereits an anderer Stelle beschrieben habe, halte ich die Hängeleisten für unschlagbar. Kein System konnte mich bislang so überzeugen wie dieses aufgrund des hohen Maßes an Individualität, Stabilität und Belastbarkeit und v.a. des unschlagbar niedrigen Preises.
      Ich möchte Dir Deine Lochwände nicht madig machen, aber das was ich bzw. noch viele andere Heimweker und Profis mit French Cleats an die Wände dieser Welt hängen ist schlicht enorm und das Ganze für Cent-Beträge. Aber bei einem geb ich Dir recht... über Geschmack lässt sich (nicht ;o) streiten.
      LG und danke für deinen Post.
      Martin :o)

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  6. Hallo Martin,

    durch den Hinweis von Stan (http://www.der-autowagen.de/2014/09/blogroll-uberarbeitete.html) bin ich auf dein Blog aufmerksam geworden und habe es mittlerweile komplett durchgelesen.
    Vielen Dank für die gute Unterhaltung.
    Mein größter Dank gilt jedoc diesem Artikel.
    Direkt nach der Lektüre bin ich daran gegangen, mein kleines Kellerverließ mit Hängeleisten auszustatten:
    http://motorblog.kochs-online.net/2014/11/30/french-connection/
    Wahnsinn, was das für einen Platz schafft!
    Gerade in so Minikellern wie meinem ist das eine große Erleichterung.
    Herzliche Grüße und danke für die Inspiration
    Adrian

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  7. Hi Adrian,

    wenn Dich mein Eintrag schon unterhalten hat, darf ich Dich an einen der "Meister" empfehlen:
    https://www.youtube.com/watch?v=QYbexqIH4IY&list=PL0D137045AE2F25B2
    So gut wie jedes seiner Videos ist sehenswert!

    Danke für das nette Lob. Manchmal muss man sich für lange Einträge zusammenreißen. Solche nette Antworten motivieren.

    Schönen Gruß aus dem Allgäu.

    Martin :o)

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