Sonntag, 7. August 2016

18. September 2014 - Waschküche - ... Neu rein

Nun habt Ihr im ersten und zweiten Teil der Aktion "Waschküche" die Vorbereitungen zum Fliesenlegen gezeigt. Es ging dann eine Weile nicht weiter, da wir an anderen Ecken des Hauses weiter gearbeitet haben.


Jetzt ist es endlich so weit. Hier seht ihr schon mal eine professionelle maßstabsgetreue Planung des Fliesenbildes.

Als Fliesen hatte man uns Feinsteinzeug empfohlen. Diese sollen härter sein und kleine Abplatzer die mit der Zeit vielleicht kommen können evtl. leicht ausgeschliffen werden, da, im Vergleich zu herkömmlichen Fliesen auf diesen kein Belag ist sondern durch und durch das gleich Material.


Als Werkzeug benötigt man:
  • Fliesenschneider
  • Winkelschleifer mit Diamantscheibe
  • Hammer
  • Papageienzange
  • Meterstab
  • Maurerschnur
  • Eimer
  • Eimer mit Rollen, um das Schwammbrett auszudrücken
  • Kelle
  • Zahntraufe
  • Schwammbrett
  • Schwamm
  • Fliesenkeile oder -Kreuze 
  • Knieschoner, wenn einem seine Knie lieb sind
Außerdem natürlich Fliesenkleber, Fugenmaterial und Silikon.


Gott sei Dank musst ich nicht alleine fliesen, sondern mein deutlich erfahrener Freund Jerome ging mir zur Hand.. oder umgekehrt... wie auch immer.

Zuerst haben wir die Aufteilung vorgenommen und kamen überein mit dem Abfluss zu beginnen und einen Streifen zur Wand zu legen, die der Tür gegenüberliegt - es empfiehlt sich immer aus dem Raum rauszuarbeiten, wenn man nicht eine Nacht im Stehen schlafen möchte.


Die Arbeitsteilung war auch wieder klar, Jerome legt die Fliesen und ich schneide.
Ein Wechsel zumindest bei Heimwerkern empfiehlt sich übrigens nicht, denn jeder hat seinen eigenen Anpressdruck. So würde das Fliesenbild durcheinander geraten.

Wir zeichneten also die ersten acht Fliesen an und ich schnitt schon mal die ersten.



Kleiner Tipp am Rande, beachtet immer die Anleitung wie der Kleber anzumachen ist und glaubt den Herstellerangaben zu Wassermenge und Rührdauer.

Hier haben wir die erste Reihe zur Wand gelegt und ins entfernteste Eck.


Hier haben wir einen kleinen Fehler gemacht. Es wäre schlauer gewesen die mittleren Fliesen um den Ablauf zuerst zu legen, da wir später merkten, dass es leider nicht ganz perfekt passte - nichts was eine Tube Silikon nicht ausgleichen kann ;o)

Jerome hat dann zuerst die zweite Reihe gerade gelegt und hat mir dann die Maße für die Fliesenreihe gegeben. So war ich v.a. am Anfang unserer Operation schwer gefordert - trotzdem muss Zeit bleiben seine Freunde bei dem Kreuz zu helfen. Fliesenkreuz... alles klar.. ach egal.


Da ich auch mal ein paar Fliesen legen wollte tauschten wir mal kurzfristig die Rollen. Jerome beim schneiden...


... und ich beim legen.


Ich hatte und hab hier aber weniger Talent und ich glaube ganz fest, dass Jerome es einfach geniest zu Kreuze zu kriechen. Fliesenkreuze... Ihr wisst ja... Ich find den super.

Fliesenschneiden ist eigentlich nicht besonders schwer, aber man muss schnell arbeiten. Zuerst sauber messen und natürlich auch richtig im Fliesenschneider anlegen, bedeutet mit der Ritzer, also dem kleinen Schneiderad (keine Ahnung wie das richtig heißt) am Beginn und am Ende der Fliese ansetzten.
Man fährt dann mit dem Ritzer von vorne bis hinten mit gleichbleibend festen Druck. Wichtig hierbei, dass man wirklich ganz vorne anfängt und bis zum Ende durchzieht. Man hat keinen zweiten Versuch. Zweimal drüberritzen bedingt oft eine ungewollt andersverlaufende Bruchkannte.
Es gibt dann drei Methoden die Fliese zu brechen:
  1. Mit dem Fliesenschneider, der in der Regel ein leicht gebogenes Stück Metall aufgeschweißt hat mit dem man solange Druck ausübt bis die Fliese bricht.
  2. Man kann auch die Fliese fixieren und mit einer Zange zupacken und nach unten drücken - mach ich allerdings nur sehr ungern, um Verletzungen an der Fliese zu vermeiden.
  3. Mit einem Hammer oder der Zange auf die Rückseite der Fliese klopfen direkt unter der Ritzstelle - Klack fertig.

Oftmals müssen auch Ausschnitte oder Rundungen hergestellt werden - wie hier - also ich mein die Fliese.


Passt perfekt und macht alle glücklich.


Man zeichnet sich einfach die gewünscht Form auf und spannt die Fliese etwas fest. Ich habe wegen des feinen Staubs die Arbeiten immer draußen gemacht. Man schneidet dann eigentlich nur einen Art Kamm herein der dann Zinken für Zinken ausgebrochen wird. Ihr seht hier auch eine Schneidemaschine, ich bevorzuge eher einen Winkelschleifer mit Diamantscheibe.


Actionfoto...


Und so schaut das Ganze dann aus.


Dann schnappt man sich eine sogenannte Papageienzange und knabbert das die Zinken vorsichtig ab, geht mit wenig (!) Übung ganz einfach.


Und so schauts dann zum Schluss aus - das Tagwerk ist vollbracht.


Am nächsten Tag habe ich die Fugen sauber gemacht, rausgesaugt und gewischt. Das gehört zur Vorbereitung fürs Verfugen.


Die Fugenmasse wird eingearbeitet.


Man wartet dann bis die Masse auf den Fliesen leicht antrocknet. Dann sollte man aber beginnen mit einem Schwammbrett das Fugenmaterial vorsichtig abzuwischen und die Fuge selbst dabei nicht rauszuwischen. Kleine Fehlstellen können mit dem Finger und etwas Masse aufgefüllt werden.


Und so schaut es dann sauber aus.


An der Dusche hatte ich dann noch Hilfe von einem anderen Bekannten.


Und dann ging es schließlich noch an eine Arbeit, die ich nicht wirklich gerne mache - Silikonieren.


Hier der Spezialfall um den Ablauf. Perfekt ist anders, aber ich habe schon sehr viele schlechtere Lösungen gesehen.


Ich nutzte zum abziehen diese gelben Plastikabzieher. Ich hatte zu einem späteren Zeitpunkt mal Profis im Haus, die so ein Zeug nicht verwenden, sondern nur einen selbst zugeklippsten Holzspatel vom Steckerleis oder so.


Und so sah der Raum aus nachdem sich Claudia darum gekümmert hatte. Schließlich mussten wir die Waschküche einige Wochen als Badezimmer nutzen.


Fliesenlegen ist nicht sehr knifflig wobei ich mich trotzdem in den Bädern dann doch nicht selbst hingetraute. Ich hoffe es hat Euch gefallen.

Liebe Grüße

Eurer Martin :O)

P.S. Fliesenlegen steigert die Eloquenz.



1 Kommentar:

  1. Hallo,
    ein sehr informativer Artikel, hat mir gut gefallen & da konnte ich einiges mitnehmen, z.B. dass auch ein Rücken ideal als Fliesenablage verwendet werden kann ;-)
    Und so wie es scheint, ist auch der Spaß beim Arbeiten nicht zu kurz gekommen!
    Weiterhin viel Erfolg bei deinen Projekten,
    LG
    Steff

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