Mittwoch, 1. Januar 2014

30.Dezember 13 - Schatz, der Wurm ist tot!

Letztens berichtete ich Euch über die ersten Schritte zur Beseitigung des Holzwurms von unserem Dachstuhl. Hier ist nun die Fortsetzung.


Die Arbeit hat, ordentlich und akribisch ausgeführt, einiges an Zeit in Anspruch genommen und daher war ich froh, dass mir ein Freund auch dabei zur Hand gegangen ist. Es dauerte aber nicht vom 29.10.13 an bis heute. Nein so lange hat es gedauert bis wir letztlich den Speicher wieder in Betrieb genommen haben. Dazu aber später mehr.

Mit Drahtbürsten, starren Besen, Akkuschrauber mit Bürstenaufsatz und Druckluft sind wir nun dem Staub und Dreck zu Leibe gerückt. Es ging darum nochmal alle Verunreinigungen vor dem Imprägnieren des Holzes mit der Borsalzlösung zu beseitigen - man möchte ja schließlich die Balken, Schalung und Pfeten einlassen und nicht den Staub der letzten 60 Jahre.
Kleiner Exkurs:
Die Staubmaske habe ich gegen eine Lakiermaske (Aktivkohlefilter) getauscht und hatte hier bei dem groben Staub recht guten Erfolg.
ABER:
Das war falsch. Diese Maske verwendete ich später auch zum Ausbrechen von Mauerschlitzen. Die Maske hatte alles abgehalten bis auf den Feinstaub - fatal, denn ich bekam schnell eine sehr fiese "Erkältung", die ich immer noch auskuriere. Eine richtige Feinstaubmaske gibt es im Baumarkt für 12 Euro und hatte deutlich bessere Filtereigenschaft. Eine weitere von 3M hatte ich woanders bestellt und diese leistet spürbar hervorragende Filterleistung - nun aber weiter im Text.


 Nochmal wurde alles gründlich abgeblasen, ausgekehrt und gründlich ausgesaugt.


Zum Einsprühen habe ich mir eine Borsalzlösung besorgt, einen Trichter und eine Gartenspritze mit Flachdüse.


 Um einen feinen Stahl zu bekommen ist ein Druck über 2 Bar zuträglich. Der Mensch ist faul und deswegen pumpte ich nicht selbst sondern verwendete den Kompressor, der ja schon oben war.


Die aufzusprühende Borsalzlösung trocknet aus und dabei entstehen kleine Salzkristalle, die den  Chitinpanzer der Insekten aufreißen lassen.
Diejenigen unter Euch, die mich kennen wissen, dass ich sehr auf Sicherheit bedacht bin. Daher habe ich mir die Anwendung genau erklären lassen und nachgelesen.
Über die Giftigkeit von Borsalz für den Menschen gibt es geteilte Aussagen bzw. Studien. Manche Quellen sagen es sei giftig, daher sehr sehr vorsichtig verarbeiten (was generell nicht schadet) andere sagen, Studien zur Toxizität wären nicht aussagekräftig, da diese mit Katzen und Hunden durchgeführt wurden und deren Nierensystem etwas anders funktioniere und die Dimensionierung sich unterscheide.
Wie gesagt - Safety first und lieber eine Schutzmaßnahme mehr als das Nachsehen zu haben.

Was braucht man:
  • Einen Einweganzug (Borsalzlösung ist klebrig)
  • Handschuh
  • Atemschutz
  • Baseballcap, dass nichts ins Gesicht/Augen tropft
  • Schutzbrille gegen den Nebel
  • Stabile Leiter

Und es kann losgehen.


Das Einsprühen ist relativ einfach. Man geht einfach mit dem flachen Strahl zwei, dreimal übers Holz bis es feucht aussieht.
Der Dachstuhl wird zweimal eingelassen.
Der Boden muss nicht gesondert eingesprüht werden, da sich der Sprühnebel ausreichend drauflegt.
Ein paar Winkel wurden extra eingelassen.

Fertig?


 Fertig!


Nach guten zwei Wochen ist der  Dachstuhl weitgehend ausgetrocknet und man kann auf der Oberfläche ein leichtes Glitzern sehen.

Sollte jemand mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen haben, kann ich nur empfehlen erstmal einen Fachmann, einen Kammerjäger, um Rat zu Fragen und diesen Dienst zu bezahlen, alles andere kann man dann immer noch Entscheiden.


Liebe Grüße

Euer Martin :o)

4 Kommentare:

  1. Hallo Martin

    Hast du und deine Freundin jetzt ein Haus gekauft?? Wohnt ihr nicht in einem Mietshaus??

    Gruß

    Leon

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  2. Hallo Martin,

    Glückwunsch zur erfolgreichen Bekämpfung! Auf, dass der elende Holzwurm nie mehr wieder kommt.

    Beste Grüße und alles Gute fürs neue Jahr,
    Marc

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  3. Servus Martin,

    ich find deinen Beitrag klasse! Mit so einem Thema kommt man sonst nur selten in Berührung und du hast das recht lustig und unterhaltsam beschrieben. War sicherlich viel Arbeit! Wobei das letzte Bild wahrscheinlich eh nur "gestellt" ist ;-).

    Schönen Gruß,
    Dominik

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  4. Hallo Ihr Drei,
    ein Gutes Neues wünsch ich Euch.

    @Leon: Meine Frau und ich haben uns letztes Jahr das Häuschen gekauft. Wir konnten uns entscheiden zwischen kleinem Grundstück und keine Arbeit oder großes Grundstück und viel Arbeit. Letzteres ists geworden.

    @Marc: Der Wurm war wohl schon gar nicht mehr vorhanden, aber ich fühl mich nun deutlich besser mit der Lösung.

    @Dominik: Danke! Und Nein das Bild war nicht gestellt - so besch***** schaut man aus nach der Rumkriecherei im dem klebrigen Zeug.

    Bald kommt mehr vom Bau.

    Liebe Grüße

    Martin :o)

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