Sonntag, 15. Oktober 2017

20. Februar 2016 - Bauabschnitt Februar 2016 - Küche

Die besten Partys finden in der Küche statt.

In der Einleitung habe ich Euch schon die Pläne für unsere Küche gezeigt.
Da saßen wir dann mit den fertigen Plänen da, aber es ist irgendwie nicht ganz angekommen. Also rein in die Realität und sich das Ganze mal grob aufgebaut.
Macht das auch mal einfach Kreppband raus und am Boden abgeklebt.



So sind wir auch drauf gekommen, dass wir unseren Kühlschrank anders rum öffnen möchten.


Und wie baut man etwas auf... man reißt erst mal so manches ab. Also, alte Decke runter, alte, Kabel raus, Rohrleitungen raus und so Manches mehr.


Da schaut es schon recht nackt aus...


...wie Rammstein schon sang "let me see you stripped", so haben wir die Strippen gezogen - ok, schlechtes Wortspiel (muss man trotzdem erst mal draufkommen). Natürlich habe wir auch hier alle Leitungsführungen fotografiert und vermessen.


Wir bereiteten die Decke vor um sie dann zu beplanken. Allerdings hatten wir mit einer durchhängenden Decke (in der Mitte knapp 7 cm) zu kämpfen. Also mussten wir mit verschieden dicken Latten, Unterlegscheiben und Stellschrauben arbeiten.


Allerdings konnten wir nicht alles ausgleichen. Also hat mein Maurermeister aus Gründen der Vorsicht keine Gipskarton sondern OSB-Platten genommen. Ich war zwar nicht so skeptisch, es war aber seine Verantwortung, also hab ich mich nach ihm gerichtet.

Hier haben wir dann auch schon die Fenster gesetzt und größere Schlitze zugeworfen.



Im Dreierteam (später zu viert) haben wir dann Verputzt. Dazu haben wir eine Verputzmaschine verwendet. In die Maschine wirft man den Putz, und über einen Schlauch kommt Wasser dazu. Eine Förderschnecke vermischt das Ganze und pumpt es durch den Schlauch.

Die erste Person (rechts) spritzt also den Putz auf, die Nächste (Mitte) verschmiert das Ganze, teils auch mit langen "Latten" (bis zu zwei Meter) und der Letze (links) kümmert sich um die Anschlüsse zu Decke, Fenster und Boden.

Übrigens seht Ihr hier noch, dass wir die OSB-Platten noch ordentlich verspachtelt hatten.


Bei der zweiten Schicht wird dann nur noch ein ein bis zwei Millimeter fein Putz aufgezogen.


Dann hatte der Maler seinen Auftritt und hat die Decken tapeziert...


... und fix noch alles rausgemahlt.

Außerdem hatte ich mit dem Elektriker die Lampen montiert und die Steckdosen und Schalter eingebaut. Ach ja, irgendwann auch mal der Sanitärler da und hat die Wasserleitungen (3 Stück, dazu später mehr) und Abwasserrohr neu verlegt.



Werner und ich haben dann wieder den Boden geschliffen und ich habe drei mal Hartwachsöl aufgetragen.

Der Qualitätstester war einigermaßen zufrieden.


Dann kam der große Tag, bzw. die großen Tage, der Küchenbauer.


Die Handwerker haben wirklich super sauber gearbeitet und alles erstmal sauber ausgelegt.


Die Küche kam, wie es heute üblich ist, bereits fertig aufgebaut an - kein Ikea gepuzzle.


Leider hatten wir uns beim setzen des Fensters etwas vertan, erst mal ärgerlich, aber wir machen einfach eine Steinleiste davor - es gibt für alles eine Lösung.


Hier die Seite mit den Hochschränken.
Wir hatten uns entschlossen drei Altgeräte weiter zu verwenden: den Geschirrspüler, unseren Backofen und den Backofen meiner Eltern.

Zwei Backöfen? Das kam so. Ich esse für mein Leben gern gut gemachte Steaks. Ein Steak muss kurz und scharf angebraten werden und sollte dann bei 80 - 100°C ein paar Minuten ruhen. Dazu passt aber bestens schönes Ofengemüse, das bei  180 - 200°C gemacht werden muss. Seht Ihr worauf das rausläuft? Unser Küchenbauer wollte uns das erst "ausreden" (er hat uns wirklich top-beraten!!!), hat aber gemerkt, dass wir das wirklich ernst meinten, außerdem meinte er, wenn wir nicht zufrieden seien, könne man später auch einen Ofen-Schrank durch einen Schubladenschrank wechseln.


Wir hatten wohl etwas kanpp geplant. Macht nix... wer muss schon die Heizung entlüften... pffff.


Die Oberschränke wurden mit Hängeleisten aufgehängt.


Und so sah dann Alles aus. Die Fronten für die Ober- und Hochschränke in Eiche furniert und die Unterschränke schwarzes Mattglas. Doch, leider gab es ein Missverständnis bei der Bestellung und es kam der Farbton raus, obwohl wir uns einen hellern wünschten.


Kurze Verhandlung. Der Küchenbauer nahm die Kosten für die Falschbestellung auf sich und wir haben zur Kompensation ein neuen Geschirrspüler gekauft und den alten nicht mal eine Woche später in der Straße verkauft.

Wahrscheinlich hatte Moe deswegen so skeptisch geschaut an diesem Tag.


Dann kam der Steinmetz für die Küchenarbeitsplatte und ist schier verzweifelt, da er schon Jahre lang nicht mehr eine so komplizierte Platte machen musste. Was machte es so schwierig? Die Arbeitsplatte ist U-Förmig und geht bis in die Fensterlaibungen, außerdem zwei Ausschnitte, die sehr nah beieinander sind und noch ein zwei andere Gemeinheiten. Naja, also Griff er zur Schablone und malte alles auf und kontrollierte es zum Glück nochmal - es war noch eine kleine Ungenauigkeit zu korregieren.

Aber, es hat sich gelohnt. Zu unserer tollen Küche, haben wir eine perfekt angepasste Arbeitsplatte aus schwarzem Granit bekommen.

Hier die Schablonen, die zur Kontrollen ausgelegt wurden.




Und ein paar Bilder zum fertigen Ergebnis.


Hier sieht man in der Arbeitplatte auch noch ein Loch, in dem noch zwei Steckdosen Platz finden.


Auch hier wurde alles perfekt angepasst. Tolle Arbeit!


Wir hatten lange über den Spritzschutz hinter dem Kochfeld nachgedacht, wir wollten Glas - aber welche Farbe. Irgendwann hatte ich dann die Nase voll und hab mich für den Farbton "Zeitlos-Weiß" entschieden - BASTA!

Der Glaser wollte uns dann drei Segmente hin machen, da € 80 - € 100 billiger.... Ich hab ihn dann nur herausfordernd gefragt ob ER nicht in einem Stück arbeiten kann... Doch konnte er. Aber nichts über den Glaser, der war und ist auch schon sein Geld wert.

Also Silikon aufgetragen...



... und das Ding angeklebt. Hier seht Ihr die inzwischen richtigen Fronten. Wir haben übrigens eine richtig Dunstabzugshaube und nicht so ein Umluft-Gschmarri. Feuer frei - DEN Disput gewinne ich!


Eckbank rein...


Gemütlichkeitstest bestanden.


Schnell noch die Küche eingeräumt.



Und hier noch drei Bilder vom fertigen Zustand.


Hier auch mit Rolladenschrank, hab ich erst für Humbug gehalten, habe mich aber überzeugen lassen.




Man kann in diesem Rolladenschrank einfach viele Geräte reinschieben und sie sind aufgeräumt.


Und wie versprochen noch mein Exkurs (habt Ihr es etwa schon vergessen?) zu den drei Wasserleitungen.

Wozu also drei Leitungen?
Eigentlich ganz einfach, wir haben zwei Leitungen enthärtet für warmes und kaltes Wasser und eine Leitung für kaltes unbehandeltes Wasser. Wir trinken fast nur echtes Kaufbeurer Wasser aus der Leitung.

JAAAAA, natürlich kann man nun wieder streiten, ob man dafür Geld ausgeben muss oder nicht, also ob es schädlich ist oder nicht. Ich habs einfach gemacht und einfach fünf Meter Rohr investiert und 150 € mehr für den Wasserhahn.


Fazit:

Die Küche war mit großem Abstand das Schwierigste was wir planen mussten. Unser Problem war nämlich, wir haben keinen Geschmack.... was will ich damit sagen. Oft ist es so, dass man bevor man ein Eigenheim bezieht. Ein paar Wohnungen bewohnt hatte und sich bis dahin eine Art Stil ausgebildet hat, zu dem man neigt: klassisch, modern, orientalisch, gmiatlich oder oder oder. Wir hatten diese Schritte nicht und haben bis dahin nie sehr großen Wert drauf gelegt.

Wir wurden aber wirklich prima von unserem Küchenbauer in vielen Stunden herangeführt und beraten. Er hat uns auch so manche Flausen (z.B. bunte Küche) ausgeredet. Vielen Dank dafür Herr La!

Bei der Küche haben wir es schon ein wenig krachen lassen. Aber ich koche gerne und wollte hier keine Kompromisse eingehen. Außerdem habe ich sicher einige 10.000 € durch meine Arbeit eingespart und werde noch viele tausende einsparen, da wollte ich uns das gönnen.

Und ja, wir sind wirklich glücklich damit.

Ein Hinweis für Euch noch. Solltet Ihr auch mal eine dunkle Arbeitsplatte planen einzubauen, dann denkt daran, dass Ihr mehr Licht braucht. Schwarze Flächen schlucken sehr viel Licht.

Und zum Schluss haben wir dann noch den Tisch von meiner verstorbenen Großtante bekommen - ein echtes Schmuckstück.


Ich hoffe Euch gefällt unsere Küche, wenn nicht - mir auch egal.... uns gfällts.

Liebe Grüße

Euer Martin :O)


1 Kommentar:

  1. Wow, eine Heidenarbeit! Aber wenn man sieht, was dabei heraus gekommen ist: Es lohnt sich! Glückwunsch zur neuen Küche!

    Gruß, Marco

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