Samstag, 1. November 2014

06. April 2014 - Bullaugenwechsel Schlafzimmer

Ein undichtes Dach macht keinen Spaß. Wenn dann noch beide äußere Ecken von drei Seiten der kühlen Witterung ausgesetzt sind ist Schimmel nicht fern. Wenn auch zweckmäßig hätten wir mit unserer Verpackaktion sicherlich keinen Designpreis gewonnen.

Unser Plan bestand darin das Dach von einem Fachbetrieb abdichten und mit einer 10cm Dämmung versehen zu lassen. Dadurch sollen die Kältebrücken flächenmäßig verringert werden.
ABER:
Damit die Dämmung auch installiert werden kann, war es notwendig das Fenster und die Tür auszutauschen - letztere durch eine kürzere Variante.


Tag 1 - Fenster ausbrechen:
Wir ließen uns Fenster von einer sehr guten Fensterfirma liefern. Den Einbau erledigten wir selbst.

Uns war klar, dass der Vorgang mehrere Tage in Anspruch nehmen wird also bauten mein lieber Helfer Timo und ich erst mal einen Schutz um das Loch Abends abdecken zu können.
Ein paar Dachlatten wurden schnell abgesägt und zusammengeschraubt.


Dann wurde eine Plane drauf gespannt und mit Panzertape verstärkt.


Fertig - Ein Hoch aufs Panzertape!


Nun konnten wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen - Der Ausbau der Fenster.
Zuerst wurden Tür und Fenster ausgehängt und der Putz ausgestemmt.


Fensterelemente sind grundsätzlich auf verschiedene Weise montiert. In der Regel werden sie eingekeilt und ausgeschäumt. Oftmals auch mit Krampen oder durch den Rahmen geschraubt.
Es galt also nun den Schaum auszuschneiden und die anderen Befestigungspunkte aufzuspüren und zu entfernen.


Damit die Fenster auch gut eingebaut werden können, mussten wir das vom Hersteller angegeben lichte Maß noch nachbrechen.


Natürlich mussten wir dabei auch immer darauf achten, dass alles einigermaßen im Wasser bleibt, damit man später nicht zu viel nachputzen muss.


Alles ordentlich nachmessen.


Um die Elemente richtig setzten zu können musste ich noch ein paar Fließen vom Vordach wegbrechen. Während dessen richtete Timo Leisten und Balken aus, die wir später verwendeten um den Putz leicht gerade abziehen zu können.


Es wurden gleich alle Leisten angebracht, um in einem Zug durchgehen zu können.


Aber - zurück zu meinen Brecharbeiten.



Soweit alles vorbereitet.


Für diesen Tage war dann Schluss und wir machten die Schotten dicht. Einfach ein paar Schrauben durchspaxen und fertig.


Tag 2 - Einputzen:
Wir teilten die Arbeit auf. Timo kümmerte sich darum die Fensterseiten einzuputzen und ich weiter die Fließen und den Kleber darunter zu entfernen, damit wir dann möglichst staubfrei Fenster setzen können.


Gott sei Dank hatte ich mir vom Dachdecker eine große Duss mit sehr breitem Meisel geliehen. Vor allem um den Kleber los zu bekommen war das recht praktisch.


Teilweise waren die Fließen schon so lose, dass ich sie einfach mit einem großen Bauspachtel ablösen konnte.


Wie Ihr in den Bildern sehen konntet, hatte Timo die Flanken eingeputzt. Aber nur an der Stelle an der auch das Fenster sitzen sollte. Normalerweise werden Fenster nicht so weit außen montiert. Da wir aber später noch eine Dämmung anbringen möchten  haben wir hier schon vorgesorgt.
Übrigens wurde noch die Rinne im Boden sauber gemacht und ausgegossen.


Dann wurde wieder alles Dicht gemacht. Eigentlich wollten wir Tags drauf die Rahmen einbauen, doch war der Putz noch nicht ausreichen fest - mit qualitativ besseren Putz wäre auch unter den etwas schwierigeren Bedingungen das kein Problem gewesen, man lernt halt so einiges während der Bauphase.


Das einzige, das wir an diesem Tag verrichten konnten, war die Teile schon mal hoch zu transportieren.


Zu Dritt alles kein großes Problem.


Wir prüften noch das lichte Maß indem wir vorsichtig die Teile in die Öffnungen stellten.


Auch der schmale Streifen Estrich war noch nicht vollkommen ausgehärtet, weswegen er zumindest vor mechanischer Einwirkung (auf Deutsch: dass nicht irgend ein Trottel drauf latscht ;o) geschützt werden musste.


Tag 3 - Fenstereinbau:
Am nächsten Tag war konnten wir bei leichtem Nieselregen loslegen. Wir, d.h. Reinhard und ich,  prüften zuerst die Festigkeit des Putzes - alles Bestens.


Dann stellten wir probehalber das Fenster ein und richteten schon mal die Klötzchen her, dass später alles schneller und leichter von der Hand geht. Dazu gehört zu den Fensterbauschrauben (250mm) auch der passende Bohrer mit 6,2mm Dicke und entsprechender Länge.


Man kann hier recht gut sehen, dass wir die Fenster und Türen recht weit außen ansetzen, da wir später mal eine Dämmung oder zumindest Holzverkleidung machen wollen - vielleicht im Fasching - Als Baum...Haus.... Egal!


Schluss mit den Träumerein... auch die Tür wurde ausgerichtet und getestet wie man beides dan setzen kann.


Heute läuft alles nach dem Motto, wer sein Haus liebt der kl(i)ebt. Hier kleben wir das Innendichtband auf, dass dann später mit einem Flexkleber an die Wand gepabbt wird.


Reinhard klebte, nachdem ich ein wenig Vorsprung hatte, das sogenannte Kompriband auf. Dabei handelt es sich um ein ca. 5mm starkes Band, das auf bis zu 40mm aufgeht. Daher gehts dann nach dem Motto ZZ... ziemlich zügig.


Das Fenster einbauen geht nach der ordentlichen Vorbereitung auch recht fix:
  • Rahmen reinheben
  • Mit Klötzchen unterfüttern und mit Wasserwaage ausrichten
  • Einkeilen und nochmal mit Wasserwaage nach kontrollieren
  • Durch den Rahmen in die Wand bohren
  • Schrauben ggf. mit etwas Fett eindrehen und nochmal mit Wasserwaage kontrollieren
Nun kam die Tür dran, die Verbindung zwischen Tür und Fenster wurde mit Montagekleber und Schrauben hergestellt.


Hier sieht man gut, dass wie zwei Kleberwürschte aufgetragen haben.


Nun haben wir den Türrahmen reingehoben, die Verbindung zum Fenster hergestellt und sauber ausgerichtet. Und dann wurde im Grunde die gleiche Prozedur wie beim Fenster durchgeführt.


Und so sind siehts mit eingebauten Rahmen aus.


Dann wurde Fenster und Türe eingehängt.


Das Einhängen ging überraschend einfach: erst unten das Fenster in den Zapfen einhängen; dann oben einfach den Splint wieder einschieben - Fertig!


Passt alles perfekt schon von Werk aus richtig eingestellt.


Bei der Tür funktioniert das auf die gleich Weise... nur das so eine dreifach verglaste Tür ziemlich schwer ist.


Schwerster Teil geschafft - kurz mal Zeit zum Durchschnaufen.


Nun haben wir zuerst den Flexkleber aufgetragen, aber die Lasche noch nicht angedrückt.


Dann wird alles mit der PU-Schaum ausgeschäumt. Das Geheimnis ist nur soviel Schaum rein zu sprühen, dass er abdichtet aber nicht wie überschäumende Milch raus quilt.
Dann wurde das Innendichtband auf den Flexkleber gedrückt.


Natürlich muss man auch hierfür die richtige Sicherheitskleidung tragen!


Juhu....fertig!!!
Von Außen...


...von Innen...


...und von unten.


Resümee:


Fenster zu setzen ist im Grunde genommen kein Hexenwerk, aber wie bei vielem anderen Auch war ich extrem froh meine beiden Helfer dabei gehabt zu haben.
Timo und Reinhard... DANKE!!! Ohne Euch wärs nicht gegangen!

Die Fenster schauen echt supper aus und Claudia und ich sind froh uns doch für diese nicht ganz günstigen aber sehr schönen und hochwertigen Fenster und Türen entschieden zu haben.

Der Beitrag war wieder recht lang, aber wie Ihr sehen könnt sind viele Einzelschritte nötig.

Bis bald.

Schönen Gruß

Euer Martin :O)




2 Kommentare:

  1. Hallo Martin,

    ich denke mal jetzt weißt du auch wie schwer Glas ist? Denke das war eine wirklich schwere Arbeit die Fenster auf den Balkon zu wuchten?

    Es sieht auf vielen Bilder ja noch aus wie im Rohbau. Was ist mit dem Nachtspeicherofen und den "Antiken" Heizkörpern?

    Wohnt ihr eigentlich schon im Haus oder sind das noch alles Aktionen vor dem Einzug?

    Grüße aus Siegen,
    Mario

    AntwortenLöschen
  2. Grüß Dich Mario,

    @Glas: Jop Glas ist schwer, wobei das Hochhieven nicht so wild war, zu dritt: Einer oben, zwei unten, Decke an der Kante und hoch, einer hält oben einer unten, der Dritte geht über die Leiter und dann war das schlimmste auch schon rum.

    @Rohbau: Jop. Viele/fast alle Teile des Hauses wurden wirklich wieder in den Rohbauzustand versetzt. Doku folgt ;o)
    @Nachtspeicheröfen: Jop. Doku folgt ;o)
    @Wohnen im Haus: Jop, wir haben aktuell die Küche, Schlaf-Arbeits-Vorratskammer-Raum (alles in einem auf 19qm) und noch drei Tage ein Bad...

    ... daher muss ich heute im Keller noch die Dusche fertig silikonieren... ICH MUSS WEG!!!

    Ciao Martin :o)

    AntwortenLöschen