Wir gehen davon aus, dass in unserem Haus ganz früher entweder mit Holzöfen oder dezentralen Ölöfen geheizt wurde, da wir einige Abzüge für Rauchgase unterm Putz gefunden hatten.
Später wurden Nachtspeicheröfen installiert und größtenteils vor etwa acht oder neun Jahren durch neuere ausgetauscht.
Da wir uns aber für eine Gas-Brennwerttherme mit Photovoltaikunterstützung entschieden (siehe Link unteres Drittel), mussten die Nachtspeicheröfen rausgeschafft werden.
Ich erkundigte mich beim örtlichen Energieversorger, ob bei der Entsorgung etwas beachtet werden muss und tatsächlich: einer der älteren Öfen war asbesthaltig und musste speziell entsorgt werden.
Ich rief bei einem Spezialunternehmen an holte mir einen Kostenvoranschlag ein. Auf die Frage, wie sie das Teil mit seinen stolzen 296 KG aus dem ersten Stock raus bekommen gab es zwei Methoden (Treppe runtertragen fiel flach aufgrund Gewicht und der engen Treppe):
- falls gut zugänglich über Balkon, wird das Teil mit einem Autokran heruntergehoben
- falls nicht müsste in dem betreffenden Raum ein Zelt aufgeschlagen werden, der Ofen reingestellt und Stück für Stück demontiert und in verschließbaren Boxen herausgetragen werden. TJA - NEIN!
Lange Vorrede - Jetzt kanns los gehen:
Wieder einmal wäre nichts gegangen ohne meinen Kumpel Timo. Tragen viel flach, da zu schwer. Also machten wirs wie die Ägypter und rollten unsere Steinblöcke äh... Öfen auf Rohren Ziel.
Da hat wohl jemand den kürzeren gezogen ;o)
Auf den Rohren und mit Spanngurten bugsierten wir die Öfen in unser Schlafzimmer.
Wie man auf diesem Bild auch sehen kann, klebten wir, wie vom Entsorgungsunternehmen angewiesen, alle Öffnungen sorgfältig ab. Wir wurden sehr für die gründliche Ausführung gelobt - aber wie Ihr mich kennt wisst Ihr ja "Safety First".
Obwohl das Teil richtig schwer war, war das mit den Hilfsmitteln alles kein großes Problem.
Über eine Rampe schoben wir den Ofen raus, wo er auf seine Abholung wartete.
Am nächsten Morgen rückte das Entsorgungsunternehmen mit dem Kran an. Ich meinte, ob sie nicht näher ans Haus fahren wollen. Auf das Gewicht angesprochen meinten die Herren, dass bei voll ausgefahrenem Kranarm ca. 400 KG gehoben werden könnten. Unsere Entfernung war gerade mal die Hälfte, sollte also kein Problem sein - DENKSTE!!!
Nachdem der LKW abgestützt wurde...
...fuhr der Arm aus und wir legten die Schwerlastgurte um den Ofen.
Der Kran hob den Ofen 10 cm hoch und dann PIEP PIEP PIEP - PIEP PIEP PIEP.
Überlastet! Es ging weder aufwärts noch abwärts noch näher ans Fahrzeug, was ja eine Entlastung gebracht hätte.
Der Ofen wurde erneut an den Haken genommen.
Unter wildem Piepen aber ohne Mucken erhob sich der Ofen in die Lüfte und entschwand...
Dann kamen die anderen Öfen ran. Über die Rampe, die wir schon Tags vorher aufstellten, schoben wir den nächsten Ofen raus. Natürlich nicht beide, um das Dach nicht zu sehr zu strapazieren.
...Flugphase - ZIEHHHHHH!!!!!...
Nächster Ofen.
Die Rampe hoch.
Nächster Flug.
Die Nachtspeicheröfen unten habe ich mit meinem Maurer, aus dem Haus geschafft.
Da wars relativ einfach: Eine Rampe vor der Haustür, zwei Rollbretter, zwei Gurte und zwei Männer HARRR HARRR HARRR ( <--Tim Taylor Männergrunzen).
Natürlich hätte man die Öfen auch auseinander bauen können, aber ob man's wieder so gut zusammenbekommt ist fraglich.
Außerdem ist eigentlich nichts gegen Nachtspeicheröfen zu sagen. Vielleicht liegt gerade in der Zukunft Potential darin, wenn es intelligente Steuerungen gibt, mit denen der eigene Photovolatikstrom oder Überschüsse aus dem Netz gezogen werden können. Solange wollten wir aber nicht warten und auf eine sehr ausgereift Technik mit einer kleinen Innovation (PV-Heizstab) verbunden setzen.
Ich hoffe ich konnte Euch wieder einen Einblick in unsere Hausevolution liefern.
Über Anmerkungen, Kritik und Lob würden wir uns sehr freuen.
Liebe Grüße
Martin :O)
Hallo Martin,
AntwortenLöschenwie bewundere ich Deine Ausdauer, dieses Projekt mit soviel verschiedenen Herausforderungen abzuarbeiten. Ich wünsche Dir viel Ausdauer und Kraft, da mir die Vorgehensweise nicht ganz unbekannt ist. Daraus resultiert auch die Entscheidung, keinen neuen Um- uns Ausbau mehr vorzunehmen. Dir auf der Wegstrecke immer die richtigen Entscheidungen und wenig Nacharbeit. Auch vielen Dank, dass Du auf diesem Weg daran teilhaben lässt. Viel Glück und herzliche Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
AntwortenLöschenheute hab ich kein Glück - ich schreibe die Antwort nun zum dritten mal - nun denn:
Vielen Dank für Dein Lob. Ja - es ist in der Tat eine Herausforderung, einen teils fesselnden Job, Baustelle und ein privat sehr schwieriges Jahr 2014 unter einen Hut zu kriegen.
Es fällt mir nicht immer leicht - es sind oft Entscheidungen zu treffen und das ohne den notwendigen Sachverstand oder Erfahrung. Und wenn man zwe Sachkundige fragt bekommt man drei Antworten.
Zumindest hab ich jetzt ein "Einsehen", dass man tortzallem sich auch Auszeiten nehmen muss, die Weihnachts - Neujahrszeit war so eine. Nun muss ich aber endlich wieder den Einstieg finden, denn Dauerbaustellen sind auch nicht die wahre Freude.
Hoffentlich kann ich Euch bald wieder mehr über meine Bienchen oder meine dann neue Werkstatt und dem Frevel, den ich darin anstelle schreiben.
Bis dahin erwarte ich von Dir, Timo, Tobi und der ganzen anderen Bloggermeute viele witzige und interessante Zerstreuung.
Liebe Grüße
Martin :)
Hallo Martin,
AntwortenLöschenIch lese gerade deinen Blog und kann nicht glauben, dass du DAS Tim Taylor Zitat deinen Heimwerker Followern erklaeren musst.
Gruss Tobias
Ich machs wie Al und geh auf Nummer sicher ;O)
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