Samstag, 26. August 2017

15. April 2014 - Trockenbau


Als wir unser Haus kauften, waren wir sehr zufrieden mit dem Schnitt. Nur in zwei Räumen des Obergeschosses mussten wir an der Aufteilung etwas ändern.



Ich werde Euch nicht komplett beide Trockenbauwände zeigen, das wäre zu langweilig, sondern schwerpunktmäßig aus dem oberen Zimmer.
Die ein oder anderen Bilder sind an der anderen Wand besser geworden, daher werde ich auch mal wechseln. Viel Spaß beim lesen.


Ich wollte meine Trockenbauwänden mit zwei Eigenschaften ausstatten: 1.) höhere Stabilität und 2.) später leichtere Montage von hängenden Gegenständen.
Dies erreicht man dadurch, dass man erst eine OSB-Platte auf die Ständer baut und erst dann die Gipskartonplatte anbringt.

Also erst mal in den Baumarkt die Platten, Träger, Trockenbauschrauben (es muss keine Markenwaare sein) und Spachtelmaterial kaufen.


Nachdem wir das Zeug hoch geschleift hatten, ich hatte Gott sei Dank wieder mal liebe Freunde, die mir dabei geholfen haben, konnten wir loslegen.


Zuerst wurden die Metallträger an Boden, Decke und Wände geschraubt. Die mittleren Stützen (U-Träger) wurden erst mal nur reingestellt. Sie werden nicht mit Decke oder Boden befestigt, sondern bilden eine Verbindung zwischen den jeweiligen Platten.


Dann haben wir die OSB-Platten auf Länge geschnitten und mit den Trockenbauschrauben befestigt. Dabei wurden die lose eingestellten senkrechten Metallträger so befestigt, dass man bei nächsten OSB-Platte auch durch den Träger bohren kann. Somit erhält man eine stabile Verbindung.


Wenn die Lage fertig ist, kann man auch schon die Gipskartonplatten anschrauben. Achtet darauf, dass die Schrauben minimal versenkt sind, so dass sie nicht überstehen. Aber auf keinen Fall so tief, dass der Karton reißt. Sollte das mal passieren, dann Schraube wieder raus und mindestens 5 cm weiter reinschrauben. Sonst kann an dieser Stelle die Paltte reißen. Bei stehenden Platten ist dies zwar eher selten der Fall, bei hängenden Platten an der Decke dafür um so wichtiger. Hierfür gibt es extra Bitaufsätze mit Tiefenbegrenzung - die Anschaffung lohnt sicht!



Wenn eine Seite komplett zu ist, zieht man als Erstes alle Installationen ein. Hier z.B. ein Leerrohr um die Drähte für die Elektrik durch zu ziehen. Oftmals sind Laschen in den U-Trägern, die man ganz einfach umbiegen kann.


Etwas Panzertape hilft, um die Enden fürs Erste in Position zu halten. Alternativ kann man zwar auch Nägel oder Schrauben nehmen, beim durchbohren mit einer Bohrkrone sollten diese aber nicht im Wege sein.


Man kann aber auch schnell mal einen Schnitt mit einem Trennschleifer machen, wenn das gewünschte Loch nicht an der richtigen Stelle ist.



Hier seht Ihr beispielsweise die Instalation auf der Gegenseite des Bades. Mit Meterstäben und markierten Latten haben wir übrigens jede einzelne Leitung im Haus fotografiert.... jetzt sollte ich es nur mal gelegentlich sortieren - der nächste Regentag kommt bestimmt.



Man kann jetzt schon mal, solange eine Seite noch offen ist, Löcher bohren...


... und Hohlraumdosen einpassen.


Danach empfiehlt es sich als Schallschutz eine Dämmung einzubauen. Wir haben Steinwolle genommen. Holzwolle lässt sich auch sehr gut verarbeiten und ist weniger unangenehm beim Verarbeiten. Die Träger sind U-Förmig geformt, so kann man die Wolle gut einklemmen.


Wir waren zu zweit, so konnte mein Spezl hinter mir gleich die nächste Beplankung anbringen.
Bei diesem Durchgangsraum haben wir keine Gipskartonplatten angebracht, da wir hier künftig einen umlaufenden Schrank einbauen wollen. Damit es zwischenzeitlich etwas netter aussieht habe ich mit normaler Wandfarbe gestrichen.


Im Bad haben wir imprägnierte Platten (meist grün) verwendet. Ich sehe jetzt schon eine Diskussion, dass das nur Geldschneiderei sei. Vielleicht, aber soll ich das Risiko für nicht mal einen Euro pro Platte eingehen? Wohl kaum.


Dann geht es daran die Stöße, Schrauben und andere Löcher oder Verletzungen des Gipskartons zu verspachteln. Und ums gleich vorweg zu nehmen: Ja, das geht nur mit freiem Oberkörper!

Die Verspachtelung wird i.d.R. zweilagig gemacht, da sich die Spachtelmaße leicht zusammen ziehen kann. Ich empfehle auch schon beim ersten Mal sauber zu arbeiten, damit man nicht viel Schleifen muss. Außerdem wird ein Band eingelegt, um Risse zu vermeiden. Es gibt hier grundsätzlich verscheidene Ausführungen. Gitterartige oder wie ein sehr dünnes durchsichtiges "Flies", welches ich verwendete.

Wenn die Erste Lage durchgetrocknet ist kann man mit einem Schleifgitter drüber gehen.

Den zweiten Durchgang habe ich immer eine Idee dünnflüßiger angemacht, um wirklich nur noch die feinsten Unebenheiten auszugleichen.

Ich habe hier im Bad als Erstes geübt, in dem Wissen, dass Fliesen darüber kommen.


Außerdem sollten Außenecken mit einem Eckschutz verstärkt werden. Ich bin mir leider nicht mehr sicher welchen Putz oder Klebermörtel ich verwendet hab, wenn es mir noch einfällt werd ichs ergänzen.

Zuerst habe ich die Maße aufgetragen und dann den Kantenschutz aufgedrückt und mit der Kelle angedrückt und glatt gezogen.


Nachdem der Kleber angetrocknet war, hab ich die gröbsten Unebenheiten abgestoßen und bin vorsichtig mit dem Schleifgitter drüber gegegangen.
Danach habe ich nochmal eine sehr feine Schicht von dem Putz aufgetragen.


Die Wände wurden dann mit einem feinkörnigen Putz verputzt.


Noch ein paar kleine Tipps zum Schluss:

  • Spart nicht am falschen Ende. Ich habe immer ganze Platten genommen und nicht mit dem kläglichen Rest wieder angefangen. Somit habe ich bei der kleinen Fläche, die ich machen musste vielleicht eine oder zwei Platten mehr verbraucht, aber eine Menge Spachtelarbeit gespart. Bei großen Flächen ist das vielleicht was anderes.
  • Nicht an Schrauben sparen, es gibt einen "Normabstand" für Wände und Decken - Einhalten(!), denn Gipskartonplattten hängen selbst stehend irgendwann mal durch.
  • Spachtelmaße immer mit sauberen klaren Wasser anmachen und zwischen jedem neuen Anmachen kurz Gefäß und Spachtel sauber machen. Sonst zieht man schnell kleine Bröckchen mit, die nochmal nachgespachtelt werden müssen, v.a. wenn Ihr nur einen Rollputz oder Streichfarbe drauf machen wollt.
  • Die U-Träger sollten nicht Rücken an Rücken oder Öffnung zu Öffnung stehen, sonst tut man sich unnötig schwer mit dem Dämmmaterial.
  • Die U-Träger so einbauen, damit die vorgestanzten Löcher für die Leitungsdurchführung auf gleicher Höhe sind.
  • Ein zweites Paar Hände ist beim Bau einer Trockenbauwand Gold wert :) Vielen Dank an dieser Stelle an Timo und Reinhard!

Ich hoffe Euch hats gefallen und Ihr konntet was mitnehmen.
Habt Ihr noch Tipps, dann schreibt bitte unbedingt für die anderen Leser einen Kommentar.

Liebe Grüße

Euer Martin :O)




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